Medizinlexikon
Knorpel (Cartilago)
Aus Knorpelzellen (Chonodrozyten) und einer faserhaltigen Grundsubstanz zusammengesetztes Gewebe. Knorpel stützen und festigen umliegendes Körpergewebe und schützen die Gelenke vor Verschleiß. Der Faseranteil in den Knorpeln richtet sich nach deren jeweiliger Funktion. Die hyalinen Knorpel enthalten nur wenige Fasern in ihrer Grundsubstanz. Weil sie besonders druckfest sind, eignen sie sich als Gelenkknorpel. Im elastischen Knorpel lagern die Fasern bündelweise zwischen den Knorpelzellen. Diese biegsame Knorpelart findet sich an Kehlkopf (Ringknorpel) und Ohr. Am Kniegelenk und am Rand der Bandscheiben müssen Knorpel besonders widerstandfähig sein. Dieses Kriterium erfüllt der Faserknorpel. Er besteht aus vielen, parallel geschichteten Fasern, in die nur vereinzelt Knorpelzellen eingebettet sind. Weil der Knorpel keine Blutgefäße enthält, müssen sich Nährstoffe und Sauerstoff einzeln durch die Grundsubstanz zu den Knorpelzellen hindurch bewegen. Allerdings hat der Knorpel auch keinen hohen Bedarf, weil er nur einen sehr eingeschränkten Stoffwechsel besitzt. Entsprechend gering ist seine Fähigkeit einmal zerstörtes Knorpelgewebe wieder aufzubauen.