Medizinlexikon

Körpertemperatur

Im Organismus vorherrschende Temperaturen. Die Körpertemperatur ist keine einheitliche Größe sondern unterliegt räumlichen und zeitlichen Schwankungen. So existieren im Körper zwei verschiedene Temperaturzonen. In Kopf und Rumpf herrscht die Körperkerntemperatur, in den Gliedmaßen und an der Körperoberfläche die Körperschalentemperatur (Oberflächentemperatur). In Kopf und Rumpf befinden sich die wichtigsten Organe. Um richtig arbeiten zu können, benötigen sie eine Temperatur zwischen 36,5 und 37,4°C. Das Wärmeregulationszentrum im Hypothalamus, schafft diese konstanten Bedingungen. Hierzu fährt es bei Kälte die Stoffwechselaktivitäten hoch, lässt die Muskeln zittern und weitet die Blutgefäße. Bei Hitze regt es die Schweißdrüsen an und verengt die Blutgefäße. Die Oberflächentemperatur schwankt mit der Außentemperatur und den Stoffwechselaktivitäten des Körpers. Sie bewegt sich daher zwischen 28° und 33°C. Um 5 bis 6 Uhr sinkt mit der Stoffwechselaktivität auch die Körpertemperatur. Zwischen 17 und 18 Uhr erreicht sie zusammen mit dieser ihre höchsten Werte. Bei der Frau steigt die Körpertemperatur in der zweiten Zyklushälfte um 0,5°C. Darauf stützt sich die Basaltemperaturmethode zur Empfängnisverhütung. Das Fieberthermometer erfasst die Körperkerntemperatur. Steigt diese auf 37,5 bis 38°C, spricht der Arzt von leicht fieberhafter oder subfebriler Körpertemperatur. Eine Körperkerntemperatur über 38,1°C gilt als Fieber. Bei Schilddrüsenunterfunktion, extrem kalten Außentemperaturen sowie nach einem Bad in kaltem Wasser oder einem Kreislaufkollaps, sinkt die Körperkerntemperatur unter 36,4°C und erreicht damit Untertemperaturen. Für Operationen am offenen Herzen ist dieser Zustand erwünscht, weil er die Stoffwechselaktivität und damit den Sauerstoffbedarf des Herzen herunterfährt.