Medizinlexikon
Krampf (Spasmus)
Willentlich nicht beeinflussbarer Vorgang, bei dem sich die Muskeln anfallsartig zusammenziehen. Krämpfe betreffen alle Organe, die Muskeln enthalten und sind die Art dieser Organe, auf einen schädigenden Reiz zu reagieren. Vor allem Entzündungen lösen Krämpfe aus – etwa im Magen oder in Gallen- und Harnwegen. Das gleiche gilt für Vergiftungen. Das Gift nimmt der Patient entweder von außen auf oder produziert es wie im Falle eines Nierenversagens oder einer diabetischen Ketoazidose im eigenen Körper. Wirken die Gifte auf das Gehirn, krampfen sich die Skelettmuskeln zusammen. Sind die Skelettmuskelkrämpfe Folge einer Gehirnschädigung, spricht der Arzt von einem epileptischen Anfall. Er unterscheidet dabei zwischen einem tonischen Krampf, bei dem sich ein einzelner Muskel lange zusammenkrampft und einem klonischen Krampf, bei dem sich Beuge- und Streckmuskulatur abwechselnd kurz zusammenziehen. Eine weitere Sonderform der Muskelkrämpfe ist die Tetanie. Sie entsteht, wenn es dem Körper an Kalzium fehlt. Wie Sportlern und Schwangeren bekannt sein dürfte, führt auch Magnesiummangel zu Muskelkrämpfen, insbesondere an den Beinen. Die Beinmuskulatur verkrampft sich aber auch nach Überanstrengung oder bei Durchblutungsmangel. Ein Krampf in einem der Bauchorgane nennt sich Kolik.