Medizinlexikon

Kumarine (Cumarine)

Pflanzeninhaltsstoff mit charakteristischem Geruch nach Waldmeister und Heu. Kumarine sind in Waldmeister, Steinklee, Pimpernell, Angelikawurzel und vielen anderen Pflanzen enthalten. Dort lagern sie an einen Zucker gebunden im Zellinneren. Wird die Pflanze verletzt, gelangt ein Enzym zum Kumarin und spaltet den Zucker ab. Erst dann beginnt die Pflanze zu duften. Kumarin wirkt beruhigend, erweitert die Blutgefäße und tötet Bakterien ab. Seine wichtigste pharmazeutische Aufgabe ist es jedoch, als Gegenspieler des Vitamin K die Blutgerinnung herabzusetzen. So ist das Kumarin Phenprocumon (Marcumar®) in Fertigarzneimitteln enthalten, die vor Thrombose, Embolien und Herzinfarkt schützen. Wie jeder weiß, der schon einmal zuviel Maibowle getrunken hat, ruft eine Überdosis Kumarin schwere Kopfschmerzen hervor.