Medizinlexikon

Kurzdarmsyndrom

Verminderte Nährstoffaufnahme (Malabsorption) bei Patienten, denen der Arzt entzündete oder von Tumoren befallene Dünndarmabschnitte herausgeschnitten hat. Am schwersten haben es Säuglinge, weil ihr Dünndarm an sich schon sehr klein ist. Bis zum Kleinkindalter ist ihr Dünndarm so weit nachgewachsen, dass die Beschwerden deutlich nachlassen. Auch Patienten mit einem Verbindungsgang zwischen Dick- und Dünndarm leiden unter dem Kurzdarmsyndrom. Neben der Malabsorption leidet der Betroffene unter Durchfall, Fettstühlen, Elektrolytmangel und einer Überproduktion von Salzsäure im Magen. Meistens klingt ein Kurzdarmsyndrom nach einiger Zeit von alleine ab. Geschieht dies nicht, wird der Betroffene künstlich ernährt, erhält Medikamente zur Hemmung der Darmperistaltik, wie Loperamid, sowie solche zum Abfangen der Gallensäuren, wie Colestyramin. Auch die fettlöslichen Vitamine müssen ersetzt werden, da sie mit den Fettstühlen verloren gehen.