Medizinlexikon

Lebertransplantation

Chirurgischer Eingriff, bei dem der Arzt dem Spender die Leber entnimmt und sie anschließend dem Empfänger einsetzt. Nach einer Lebertransplantation überleben neun von zehn Patienten das erste Jahr nach der Transplantation und sieben von zehn das fünfte Jahr. Meistens stammen die Spenderlebern von Hirntoten. Weil der Körper bereits mit 20% der ursprünglichen Lebermasse auskommt, kann der Arzt die Leber in zwei Teile teilen. Dadurch profitieren von einer Organspende zwei Patienten. Aus dem gleichen Grund sind für Kinder auch Lebendspenden möglich. Der Arzt entnimmt Mutter oder Vater ein Stück Leber und verpflanzt es in den Körper des Kindes. Weil viele Blut- und Lymphgefäße die Leber durchziehen, ist es schwierig, die Spenderleber an das Gefäßsystem des Spenders anzuschließen. Wie bei allen Transplantationen, besteht die Gefahr von Abstoßungsreaktionen. Zudem drohen die Gallengänge bei Lebertransplantationen zu verstopfen. Um eine Abstoßungsreaktion zu verhindern, muss der Patient lebenslang Medikamente einnehmen, die sein Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva).