Medizinlexikon
Lepra
Durch das Bakterium Mycobacterium leprae ausgelöste, meldepflichtige Infektionskrankheit. Der Erreger befällt Haut und Nervensystem. Er wird durch direkten Kontakt mir Nasensekret und Hautwunden von Leprakranken übertragen. Nach einer Ansteckung entwickeln die Betroffenen selten auffallende Krankheitszeichen. Die Erkrankung bricht nach einer langen Inkubationszeit aus (bis zu vierzig Jahre). Die Ausprägung der Lepra hängt von der Leistungsfähigkeit des Abwehrsystems ab. Betroffene mit einem guten Immunsystem erkranken meist an einer Nervenlepra (tuberkulöse Lepra). Die Haut wird fleckig und die Nervenbahnen zeichnen sich als dicke Stränge unter der Haut ab. Dadurch reagiert der Patient verändert auf Berührungsreize und leidet unter Lähmungserscheinungen. Haben die Infizierten ein geschwächtes Immunsystem, entwickeln sie eine lepromatöse Lepra. Als erstes wachsen Knoten im Gesicht, dann fallen Teile von Händen und Gliedmaßen ab. Die lepromatöse Lepra hinterlässt schwere Nervenschäden und befällt auch die inneren Organe. Sie ist wesentlich ansteckender als die Nervenlepra. Zur Diagnose, entnimmt der Arzt Gewebsflüssigkeit aus den betroffenen Hautgebieten. Die Behandlung umfasst eine Kombination aus verschiedenen Antibiotika. Diese muss der Patient über mehrere Jahre hinweg oder ein ganzes Leben lang einnehmen. Je früher der Patient mit der Therapie beginnt, desto besser ist die Prognose.