Medizinlexikon
Leukozytose
Gehäuftes Vorkommen von weißen Blutkörperchen im Blut. Anhand des Differenzialblutbildes lässt sich aufschlüsseln, welche Zellgruppe der Leukozyten vermehrt ist:
- Bei der Granulozytose sind meistens die neutrophilen Granulozyten (Neutrophilie) als größte Untergruppe vermehrt. Ursache sind Infektionskrankheiten oder Medikamente, die das Immunsystem schwächen. Vor allem bakterielle Krankheiten, Nikotin und bestimmte Medikamente wie Kortison und die Pille erhöhen die Anzahl der neutrophilen Granulozyten. Weiterhin kommt es auch bei verschiedenen Formen von Leukämie zur Neutrophilie. Je nach Ursache sind die ausgereiften neutrophilen Blutkörperchen (segmentkernige neutrophile Granulozyten) oder ihre Vorstufen (stabkernige neutrophile Granulozyten) betroffen. Sind die eosinophilen Granulozyten vermehrt im Blut vorhanden, spricht man von einer Eosinophilie, sind es die basophilen Granulozyten, von einer Basophilie.
- Bei der Lymphozytose steigt die Lymphozytenzahl im Blut auf über 3600 / µl an. Eine Lymphozytose ist typisch für Infektionskrankheiten wie Keuchhusten, Röteln, Mumps, Virushepatitis, Malaria, Syphilis oder Tuberkulose. Aber auch bei bestimmten Blutkrebsformen wie der akuten lymphatischen Leukämie produziert der Körper eine Überzahl an Lymphozyten.