Medizinlexikon

Megakolon

Chronische Obstipation (Verstopfung) mit Erweiterung der Dickdarmwände. Beim angeborenen Megakolon (Hirschsprung-Krankheit, Megacolon congenitum, aganglionotisches Megakolon, Morbus Hirschsprung) sind Nervenzellen in der Dickdarmwand geschädigt, wodurch sich bestimmte Darmabschnitte zusammenkrampfen. Die Neugeborenen haben keinen Stuhlgang, weshalb das Megakolon bereits in den ersten Lebenstagen auffällt. Der Arzt operiert sofort, um einen Darmverschluss zu verhindern. Ein erworbenenes Megakolon entsteht erst in späteren Jahren, etwa wenn entzündliche Darmkrankheiten (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) die Nervenzellen des Dickdarms schädigen. Das toxische Megakolon ist die Komplikation eines akuten Colitis-ulcerosa-Schubs und seltener eines Morbus Crohn.