Medizinlexikon
Methämoglobinämie
Erhöhrte Konzentration von Methämoglobin in den roten Blutkörperchen. Methämaglobin ist oxidiertes Hämoglobin. Es ist nicht zum Sauerstofftransport fähig, weshalb den Organen weniger Sauerstoff zugeführt wird. Bei einem Anteil von 30 % verfärben sich Lippen, Fingerspitzen und Nase blau und der Allgemeinzustand des Patienten verschlechtert sich. Steigt der Anteil auf 40 % an, kommen Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen und Herzrasen hinzu. Schreitet die Methämoglobinämie noch weiter fort, werden die roten Blutkörperchen zerstört, Leber und Milz vergrößern sich (Hepatosplenomegalie) und die Niere wird geschädigt. Eine Konzentration von mehr als 80 % ist tödlich. Eine Methämoglobinämie kann verschiedene Ursachen haben. Der Erkrankung kann ein erblicher Defekt des Hämoglobins oder Enzymdefekt zugrunde liegen. Meist führt die Aufnahme bestimmter Substanzen (Anilin, Phenacetin, Nitrite u.a.), die das Hämoglobin oxidieren, zur Methämoglobinämie (toxische Methämoglobinämie). Säuglinge erkranken bestehen Gefahren durch Trinkwasser oder Gemüse mit zu viel Nitrat. Bei toxischer Methämoglobinämie muss die auslösende Substanz abgesetzt werden. Bei erblichen Ursachen ist keine Behandlung möglich.