Medizinlexikon
Mittelgesichtsbruch
Verletzung der Schädelknochen im Bereich von Oberkiefer, Wange, Nase und Augenhöhlen. Ein seitlicher Mittelgesichtsbruch entsteht, wenn die Patienten auf das Gesicht fallen oder einen Faustschlag ins Gesicht bekommen. Das Gesicht schwillt an, in der betroffenen Augenhöhle sammelt sich Blut (Monokelhämatom) und Nase, Wange und Lippen reagieren verändert auf Berührungen. Verschieben sich die Knochenbruchstücke gegeneinander, muss der Arzt den Patienten operieren. Ein zentraler Mittelgesichtsbruch ist zumeist eine Folge von Verkehrsunfällen. Die Verunglückten bluten aus Mund und Nase. Gleichzeitig fließt Blut in die Augenhöhlen (Monokelhämatom, Brillenhämatom) und beeinträchtigt dadurch das Sehvermögen. Ist die Nase betroffen, kann der Patient nicht mehr riechen. Sind die Hirnhäute verletzt, tritt Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit aus. Im schlimmsten Fall verschieben sich einzelne Gehirnstrukturen gegeneinander. Der Arzt unterteilt die Mittelgesichtbrüche nach dem LeFort-Schema. Bei LeFort I verläuft der Bruch parallel zur Lippe auf Höhe der Nasenspitze. Einem Patient mit LeFort II verläuft die Bruchlinie pyramidenförmig durch die Oberkiefer bis zur Nasenwurzel. Bei einem LeFort III verläuft die Bruchlinie über die Schläfen und durch die Augenhöhlen, sodass der gesamte Gesichtsschädel vom Hirnschädel abgesprengt ist. Um zu verhindern, dass die Bruchstücke Gehirnteile einklemmen, bringt sie der Arzt in die richtige Position und fixiert sie dann. Zusätzlich verabreicht er dem Patienten Antibiotika, damit sich keine Bakterien im in der Wunde ansiedeln.