Medizinlexikon

Mönchspfeffer (Vitex agnus castus, Keuschlamm)

Bis zu 4 m hoher Strauch, der seiner handförmigen fünf-zähligen Blätter wegen stark an Hanf erinnert. Am Ende der Pflanzentriebe sitzen violette Blüten, aus denen sich fleischige, rotschwarze Früchte entwickeln. Diese sind seit dem Mittelalter als Keuschlammfrüchte bekannt, weil sie den Mönchen dabei geholfen haben sollen, ihr Keuschheitsgelübde einzuhalten. Wissenschaftlich bewiesen ist, dass die Früchte ein Gemisch aus Flavonen, Zuckern und ätherischen Ölen enthalten, welches die Sexualhormonbildung bei Frauen beeinflusst. Auf diese Weise lindern sie schmerzhafte Spannungsgefühle in den Brüsten und normalisieren verlängerte oder verkürzte Menstruationszyklen. Schwangere sollten keine Mönchspfefferpräparate einnehmen, weil diese die Produktion des für die Milchbildung zuständigen Hormons Prolaktin unterdrücken.