Medizinlexikon
Münchhausen-Syndrom
Erzwingen einer ärztlicher Behandlung oder eines Krankenhausaufenthalts durch Vortäuschen von Symptomen. Patienten mit Münchhausen-Syndrom haben sich solch ein umfassendes medizinisches Wissen angeeignet, dass es ihnen ohne weiteres möglich ist, die Ärzte zu täuschen. Auch schrecken sie nicht davor zurück, Tests zu fälschen, sich selbst zu verletzen oder symptomauslösende Medikamente einzunehmen. Werden sie durchschaut, suchen sie sich neue Ärzte und Krankenhäuser. Beim Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom spielen die Betroffenen nicht selbst den Patienten, sondern übertragen diese Rolle auf ihre Kinder. Weil sie dabei ihren Kindern bewusst Schaden zufügen, um die Aufmerksamkeit des Arztes zu erlangen, handelt es sich um eine Form des Kindesmissbrauchs.