Medizinlexikon

Nachgeburtsblutung

Blutung im Anschluss an eine Geburt, wenn sich die Plazenta und die Schleimhaut von der Gebärmutterwand lösen. Für gewöhnlich dauert die Nachgeburtsblutung ein bis zwei Stunden. Die Wöchnerin verliert dabei 300–500 ml Blut. Die Blutgerinnung und die Nachgeburtswehen beenden normalerweise die Nachgeburtsblutung. Die Blutung hält jedoch an, wenn sich noch ein Teil der Plazenta in der Gebärmutter befindet oder die Gebärmuttermuskulatur zu geschwächt ist, um sich zusammenzuziehen. Den Blutverlust gleicht der Arzt über Infusionen aus. Je nach Ursache schabt er zusätzlich den verbliebenen Mutterkuchen aus oder spritzt der Patientin Medikamente, die Nachgeburtswehen auslösen. Ist die Blutung sehr stark, drückt der Arzt die Gebärmutter mit den Händen zusammen (Fritsch-Handgriff).