Medizinlexikon
Nebennierenuntersuchungen
Verfahren, mit denen der Arzt Erkrankungen der Nebenniere erkennt und identifiziert. Da die Nebenniere eine Hormondrüse ist, entdeckt der Arzt Störungen oft, indem er Blut und Urin im Labor auf Hormone der Nebenniere, deren Abbauprodukte und übergeordnete Steuerungshormone untersuchen lässt. So bildet die Nebennierenrinde unter dem Einfluss des Steuerungshormons ACTH
Kortisol, das Mineralokortikoid Aldosteron, Geschlechtshormone wie Testosteron und Östrogene, während das Nebennierenmark Noradrenalin, Adrenalin und Dopamin freisetzt. Die Blut- und Urinuntersuchungen können an einen Hemm- oder Stimulationstest gekoppelt sein. Hierzu gibt der Arzt dem Patienten vor der Untersuchung Nebennierenhormone bzw. Steuerungshormone, um zu sehen wie sich der Hormonspiegel verändert. Während Nebennierenhormone die Aktivität der Nebenniere hemmen (hormoneller Hemmtest), regen Steuerungshormone die Hormonproduktion an (hormoneller Stimulationstest). Gelegentlich entnimmt der Arzt Blut aus den Nebennierenrinden oder er überprüft die Funktion der Nebennieren mit einer Szintigrafie. Tumoren in den Nebennieren sucht der Arzt mit Hilfe von Ultraschall oder der Computer- und Kernspintomografie.