Medizinlexikon
Netzhautentzündung (Retinitis)
Entzündung jener Zellschicht des Auges, in der sich die lichtempfindlichen Sinneszellen (Netzhautstäbchen und Netzhautzapfen) befinden. Die Entzündung entsteht beim Versuch des Körpers, eingedrungene Krankheitserreger abzutöten, z.B. Herpes-simplex- oder Zytomegalie-Viren, Toxoplasmen oder Treponemen. Dabei sammelt sich Flüssigkeit oder Blut in der Netzhaut, der Glaskörper verflüssigt sich und die Netzhaut löst sich auf. In schweren Fällen greift die Netzhautentzündung auch auf die Aderhaut über (Chorioretinitis). Eine Sonderform der Netzhautentzündung ist die erbliche Retinitis pigmentosa, bei der sich die lichtempfindlichen Sinneszellen von außen nach innen ablösen. Dadurch kommt es erst zur Nachtblindheit, später verschlechtert sich auchd as Sehvermögen am Tage und schließlich wird das Gesichtsfeld immer weiter eingeschränkt (Tunnelblick). Später kommt es in der Regel zur Erblindung. Der Arzt diagnostiziert eine Netzhautentzündung über eine Augenspiegelung.