Medizinlexikon
Nierendiabetes (Diabetes renalis, primäre renale Glukosurie)
Erbliche Nierenerkrankung, bei der Zucker in den Urin übergeht. Nierendiabetes heißt zwar ähnlich wie der Diabetes mellitus, entsteht aber völlig anders: Bei Zuckerkranken gelangt Zucker in den Urin, weil der Blutzuckerspiegel erhöht ist, bei Patienten mit Nierendiabetes, weil die Niere den Zucker nicht aus dem Urin herausfiltern kann. Somit ist bei den Zuckerkranken die Blutzuckerregulierung gestört, bei den Nierendiabetikern dagegen ist die Funktion der Niere beeinträchtigt. Der Zucker zieht über die Osmose Wasser mit sich und erhöht so die Harnmenge. Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, müssen die Betroffenen viel trinken.