Medizinlexikon

Ösophagusatresie

Angeborene Fehlbildung, bei der die Speiseröhre so stark verengt ist, dass der Speisebrei nicht in den Magen gelangt. Meistens führt gleichzeitig ein Verbindungsgang von der Speiseröhre zur Luftröhre. Ob ein Kind mit einer Ösophagusatresie zur Welt kommt, erkennt der Arzt bereits auf dem Ultraschallbild an der großen Fruchtwassermenge in der Gebärmutter, da Kinder mit Ösophagusatresie weniger Fruchtwasser schlucken als gesunde Kinder. Das Neugeborene leidet häufig an Erstickungsanfällen, außerdem tropft auffällig viel Speichel aus seinem Mund. Bei Verdacht auf eine Ösophagusatresie evrsucht der Arzt vorsichtig eine Sonde in die Speiseröhre des Kindes einzuführen. Ist dies nicht möglich, schafft eine Röntgenaufnahme Klarheit. Ist die Diagnose gesichert, operiert der Arzt das Kind noch in den ersten Stunden nach der Geburt. Dabei macht er die Speiseröhre durchgängig und verschließt den Verbindungsgang zur Luftröhre. Nach der Operation muss die Speiseröhre noch mehrfach gedehnt werden, ehe sie weit genug für eine natürliche Nahrungsaufnahme ist. Für diese Übergangszeit schafft der Arzt einen Verbindungsgang zwischen dem Magen-Darm-Trakt und der Bauchdecke des Kindes, um das Kind über diese so genannte Ernährungsfistel künstlich zu ernähren.