Medizinlexikon
Östrogenrezeptor
Bindungsstellen für weibliche Geschlechtshormone aus der Gruppe der Östrogene. Östrogenrezeptoren finden sich unter anderem in der Gebärmutter, in den Brüsten und in den Knochen. Docken dort Östrogene an, setzen sie bestimmte Körperreaktionen in Gang. So fördern Östrogene die Knochenbildung, lassen zu Beginn des Menstruationszyklus die Gebärmutterschleimhaut anwachsen und bilden in der Pubertät die weiblichen Geschlechtsmerkmale aus.
Auch Medikamente aus der Gruppe der selektiven Östrogenrezeptormodulatoren greifen an den Östrogenrezeptoren an. Sie sind auf die Östrogenrezeptoren eines bestimmten Gewebes spezialisiert und aktivieren bzw. hemmen diese gezielt. So aktiviert Raloxifen bei osteoporosekranken Frauen die Knochenbildung, während Tamoxifen bei Brustkrebspatientinnen das ungehemmte Wachstum von Zellen des Brustgewebes hemmt.