Medizinlexikon
Östrogenmangel
Beschwerden bei Frauen, die zu wenige weibliche Geschlechtshormone aus der Gruppe der Östrogene bilden. Östrogene werden vor allem im Eierstock produziert. Betroffen sind also junge Frauen mit einem leistungsschwachen Eierstock, Frauen in den Wechseljahren, bei denen der Eierstock seine Funktion einstellt und Frauen mit Eierstockkrebs, denen der Eierstock entnommen wurde. Bei jungen Frauen mit Östrogenmangel reichen die Beschwerden von einer Zyklusstörung bis hin zur Unfruchtbarkeit. In den Wechseljahren führt der Östrogenmangel zu typischen Schweißausbrüchen, Hitzewallungen, Depressionen und Schlaflosigkeit. Gleichzeitig bildet sich die oberste Schicht der Scheidenschleimhaut zurück, was Infektionen und schmerzhafte Hautirritationen zur Folge hat. Langfristig löst Östrogenmangel Osteoporose aus. Die fehlenden Östrogene führen sich die Betroffenen über Tabletten oder Pflaster zu. Für Beschwerden im Genitalbereich eignen sich östrogenhaltige Salben, da sie nur örtlich wirken. Andere Präparate beeinflussen den gesamten Körper und haben Nebenwirkungen: Sie begünstigen Thrombosen, Embolien, Gallenblasenentzündungen sowie Brust- und Gebärmutterkrebs. Eine sanfte Alternative sind pflanzliche Präparate aus Mönchspfeffer (Agnucaston®) und Traubensilberkerze (Remifemin®).