Medizinlexikon
Pankreaszyste
In der Bauchspeicheldrüse gelegener, mit Blut, Gewebetrümmern oder Sekret gefüllter Hohlraum. Man unterscheidet zwischen "echten Zysten" und Pseudozysten. Die selteneren echten Zysten haben eine Wandauskleidung und entstehen infolge von Gewebsentwicklungsstörungen, Hundebandwurmbefall oder Fuchsbandwurmbefall oder Mukoviszidose. Pseudozysten haben keine Wandauskleidung und treten nach Entzündungen oder Verletzungen der Bauchspeicheldrüse auf. Zysten lassen sich mittels Computertomographie oder Sonographie darstellen. Der Patient hingegen wird durch die in den Rücken ausstrahlenden Oberbauchschmerzen auf sie aufmerksam. Zusätzlich kann es zu Gelbsucht oder Verdauungsbeschwerden kommen, wenn die Zyste einen Gallen- bzw. Pankreasgang blockiert. Weitere Komplikationen sind Entzündung und Einblutung, im schlimmsten Fall das Platzen der Zyste. Zur Entleerung der Zyste oder Zystektomie stehen verschiedene Methoden zur Wahl, wie die endoskopische Entleerung, die Entleerung durch Ableitung nach außen (Marsupialisation) oder in andere Organe (Magen, Darm) und die Entfernung zusammen mit einem Teil des Bauchspeicheldrüsengewebes (Pankreasteilresektion). Die meisten Pseudozysten bilden sich jedoch spontan zurück und bedürfen keiner Therapie.