Medizinlexikon

Parasympathikus

Teil des vegetativen Nervensystems, der den Ruhezustand des Körpers, die Verdauung und Ausscheidung steuert. Weil in diesem Zustand keine große Kraftaufwendung nötig ist, nimmt die Herz- und Kreislaufaktivität ab und die Freisetzung von Zucker und Fettreserven wird reduziert. Für eine optimale Verdauungstätigkeit steigert sich die Muskeltätigkeit im Magen-Darm-Trakt und die Produktion von Verdauungssäften steigt an. Die Ringmuskeln an den Ausgängen von Blase und Darm weiten sich und begünstigen so den Ausscheidungsvorgang. Gleichzeitig verengen sich die Pupillen für eine bessere Nahsicht, damit Parasiten oder verdorbenes Essen besser wahrgenommen werden. Sitz des Parasympathikus ist der Hirnstamm sowie der unterste Rückenmarkabschnitt auf Höhe des Kreuzbeins. Der Parasympathikus leitet seine Befehle für die einzelnen Organe über den Botenstoff Acetylcholin an die peripheren Ganglien weiter. Dabei handelt es sich um Zusammenballungen aus Nervenzellkörpern, die perlschnurartig an ihren Nervenfortsätzen aufgereiht sind. Die peripheren Ganglien sitzen in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Organe, an welche sie die Parasympathikusbotschaften weiterleiten. Sowohl der Parasympathikus als auch die peripheren Ganglien kommunizieren über den Botenstoff Acetylcholin.