Medizinlexikon

Säuglingsernährung

In den ersten Lebensmonaten ist Muttermilch die beste Nahrung für einen Säugling. Sie liefert ihm alle notwendigen Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine, ist optimal verträglich und leistet, was kein anderes Nahrungsmittel vermag: sie bietet dem Säugling einen optimalen Immunschutz. Die benötigte Menge bestimmt der Säugling selbst, indem er so lange trinkt bis er satt ist. Da die Milch für den Säugling gleichzeitig Essen und Trinken ersetzt, müssen keine zusätzlichen Getränke gereicht werden. Ein Sonderfall stellen allerdings schwere Durchfallerkrankungen und heiße Sommer dar. Hier helfen zusätzliche Rationen Fenchel-, Anis- oder Kamillentees den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Ist aus einem bestimmten Grund das Stillen nicht möglich, stellt Formulamilch auf Kuhmilch- oder Sojaproteinbasis eine angemessene Alternative dar. Dabei wird mit der Anfangsmilch begonnen und nach dem vierten Lebensmonat auf Folgemilch umgestellt. Von verdünnter Kuhmilch ist hingegen abzuraten. Zum einen ist die Nährstoffzusammensetzung eine völlig andere, was sowohl Verdauungsprobleme als auch Mangelversorgung mit sich bringt und zum anderen bedeuten die in der Kuhmilch enthaltenen Keime eine Gefahr für den Säugling. Ab dem 6. Lebensmonat können Breis zugefüttert werden. Im ersten Monat steht ein Kartoffel-Gemüse-Fleisch-Brei auf dem Speiseplan, im nächsten Monat kommt ein Getreide-Milch-Brei hinzu. Einen weiteren Monat später verträgt der Säugling bereits Getreide-Obst-Brei. Zusätzlich kann der Säugling Quark und Joghurt essen. Mit Kuhvollmilch muss man allerdings bis zum Ende des ersten Lebensjahres warten, ab dann darf das Kind auch an den normalen Mahlzeiten teilnehmen. Diese sollten leicht verträglich, mild gewürzt und abwechslungsreich sein.