Medizinlexikon
Schlafmittelvergiftung
Versagen von Atmung und Kreislauf nach einer Überdosis Schlafmittel. Dabei treten Begleiterscheinungen der Schlafmittel auf, die bei normaler Dosierung entweder gar nicht (bei Benzodiazepinen wie Adumbran®) oder nur sehr geringfügig (bei Barbituraten wie Luminal®) zu beobachten sind. Die Symptome steigern sich stufenweise von einer Muskelschwäche mit Sturzgefahr über Bewusstlosigkeit bis hin zur Lähmung der Atemmuskulatur und dramatischem Blutdruckabfall. Diese Vergiftungserscheinungen verstärken sich, wenn der Patient gleichzeitig Alkohol zu sich nimmt, weil dieser genau wie die Schlafmittel lebenswichtige Körperfunktionen dämpft – dies ist oft der Fall bei Suizidversuchen. Der Arzt kann den Körper auf verschiedene Arten entgiften. Entweder gibt er ein Antidot oder er verabreicht abführende und harntreibende Mittel, pumpt den Magen aus oder nimmt im schlimmsten Fall eine Dialyse vor. Parallel zur Entgiftungstherapie erhält der Patient Kreislauf stärkende Mittel. Sofern während der Bewusstlosigkeit Mageninhalt in die Lunge gelangt ist, wird der Patient zusätzlich künstlich beatmet.