Medizinlexikon

Schmerzleitung

Weitergabe des Schmerzreizes von den Nervenendigungen am Ort des Entstehens über den Vorderseitenstrang des Rückenmarks bis hin zur Großhirnrinde, wo der Schmerz schließlich bewusst wahrgenommen wird. Als Botenstoffe dienen dabei unter anderem Glutamat und Substanz P. Opioide und körpereigene Endorphine unterbrechen die Schmerzweiterleitung. Je nach Ort der Schmerzentstehung wird der Schmerz verschieden schnell weitergeleitet. Der an Haut, Muskeln und Knochen auftretende Oberflächenschmerz ruft schon während der Verschaltung im Rückenmark Fluchtreflexe hervor. Er kann rasch auf der Großhirnrinde als kurze, starke Schmerzempfindung wahrgenommen und geortet werden. Aus den Eingeweiden stammende Tiefenschmerzen erreichen hingegen sehr langsam die Großhirnrinde und können auch nur bedingt einer bestimmten Körperregion zugeordnet werden. Sie äußern sich als diffuses Empfinden von Angst und Unwohlsein und lösen im Hirnstamm Begleiterscheinung wie Zittern, erhöhten Puls und Schweißausbrüche aus.