Medizinlexikon

Schockniere

Akute Niereninsuffizienz aufgrund einer schockbedingten Mangeldurchblutung. Zunächst weist der Patient keine Krankheitszeichen auf. Erst im fortgeschrittenen Stadium stellen sich die Symptome eines akuten Nierenversagens ein. Dazu gehört in erster Linie eine Verminderung der ausgeschiedenen Harnmenge (Oligurie), die allerdings nur bei 70 % der Patienten auftritt. Zugleich steigt die Konzentration der über den Urin ausgeschieden Stoffe wie Harnstoff, Kalium und Kreatinin an, was wiederum den Organismus schädigt. So führen erhöhte Harnstoffwerte im Blut zu Magen-Darm-Beschwerden und Nervenschädigungen und erhöhte Kaliumwerte bewirken eine metabolische Azidose. Im weiteren Krankheitsverlauf scheidet der Betroffene wieder erheblich mehr Harn aus, wodurch er Flüssigkeit und Salz verliert. Hält der Zustand längere Zeit an, wird das Nierengewebe irreparabel geschädigt. So können sich unter anderem Nierenödeme bilden oder Nierenkanälchen absterben.