Medizinlexikon
Sonde
Röhrenförmiges medizinisches Instrument, mit dessen Hilfe der Arzt Nährstoffe zuführt, Gewebeproben aus Hohlorganen entnimmt oder tiefe Wunden und Eitergänge spült. Material, Länge und Durchmesser einer Sonde variieren je nach Art der Anwendung. Sonden, die nur kurze Zeit im Körper verbleiben sollen, werden über die Nase eingeführt. Je nachdem, ob sie bis in den Magen oder den Dünndarm führen, nennen sie sich nasogastrale Ernährungssonde und nasojejunale Ernährungssonde. Im Magen-Darm-Bereich kommen Sonden wie die Magensonde und die Gastroduodenalsonde zum Einsatz. Sollen sie über längere Zeit im Körper verweilen, legt der Arzt einen künstlichen, verschließbaren Zugang von der Bauchhöhle in den Magen (PEG-Sonde) oder von der Bauchhöhle in den Dünndarm (PEJ-Sonde). Zu den Sonden gehören weiterhin die Ösophaguskompressionssonde, mit der Blutungen aus Krampfadern in der Speiseröhre gestillt werden, und die Sauerstoffnasensonde zur künstlichen Beatmung. Temperatursonden wiederum ermöglichen es, die Körpertemperatur von Patienten mit hohem Fieber und Unterkühlung zu überwachen. Auch der Zahnarzt macht von Sonden Gebrauch, z.B. von der Parodontalsonde.