Medizinlexikon

Spastik

Dauerhaft erhöhte Muskelspannung bei gleichzeitig verstärkter Auslösbarkeit der Reflexe. Insbesondere wenn ein Muskel aus einem gedehnten Zustand heraus bewegt werden soll, stellt sich ein starker Muskelwiderstand ein. Ist dieser überwunden, lässt sich die Bewegung leicht fortführen. (Taschenmesserphänomen). Bei Angst und Schmerzen verstärken sich die Symptome. Eine Spastik tritt in Verbindung mit Lähmungserscheinungen bei Schlaganfall, Querschnittlähmung, Schädel-Hirn-Trauma oder Multipler Sklerose auf und beruht auf einer Schädigung der Pyramidenbahn. Zur Therapie empfehlen sich krankengymnastische Übungen nach dem Bobath-Konzept und die Einnahme von Baclofen, das in schweren Fällen über eine Pumpe direkt in den Rückenmarkkanal abgegeben werden kann. Bei stark ausgeprägten Formen der Spastik verabreicht der Arzt eine vierteljährliche Injektion von Botulinumtoxin.