Medizinlexikon

Spitzwegerich (Plantagus lanceolota)

Krautige Pflanze mit lanzettförmigen, in einer Rosette angeordneten Blättern. Spitzwegerich wächst auf Wiesen sowie an Weg- und Ackerrändern. Er ist reich an Glykosiden, Gerbstoffen und Schleimstoffen, Flavonoiden, Irodoiden und Vitamin C. Medizinisch sind die Schleimstoffe am bedeutendsten, da sie im Magen-Darm-Trakt aufquellen und dadurch die Gleitfähigkeit des Stuhls erhöhen. Aus diesem Grund gelten Spitzwegerichsamen als mildes und zugleich effektives Abführmittel (z.B. Mucofalk®). Bei Infektionen der Atemwege legen sich die Schleimstoffe schützend auf die gereizten Schleimhäute, dämpfen den Hustenreiz und lindern die Schmerzen (z.B. Proguval®). Die ebenfalls im Spitzwegerich enthaltenen Gerbstoffe und Iridoide unterstützen die Wirkung der Schleimstoffe. Unter Einfluss der Gerbstoffe zieht sich die Haut zusammen und wird so widerstandsfähiger gegen schädliche Einflüsse. Die Iridoide töten Krankheitserreger ab, ihr wichtigster Vertreter ist das Aucubin. Die Homöopathie setzt Spitzwegerich ein bei Hautleiden, Kopf-, Zahn- und Ohrenschmerzen.