Medizinlexikon

Surfactant-Mangelsyndrom

Atemnot beim Neugeborenen aufgrund unzureichender Bildung eines Surfactant genannten Flüssigkeitsfilms, der die Lungenbläschen umgibt. Surfactant erleichtert die Entfaltung der Lungenbläschen nach der Geburt und verhindert ihr Zusammenfallen beim Ausatmen. Ein Mangel führt folglich zu Atemnot, die an einer Blaufärbung der Haut (Zyanose), schneller Atemfolge, Einziehen der Haut im Rippenbereich und Stöhnen beim Ausatmen erkennbar ist. Vom Surfactant-Mangelsyndrom sind hauptsächlich Frühgeborene betroffen, da Surfactant erst ab der 33. Schwangerschaftswoche gebildet wird. Aber auch eine Sauerstoffunterversorgung während der Geburt, das Einatmen von Kindspech, Kreislaufschock oder schwere bakterielle Infektionen führen beim Neugeborenen zu einem Mangel an Surfactant. Muss die Geburt noch vor der 33. Schwangerschaftswoche eingeleitet werden, verabreicht der Arzt 48 Stunden vor der Entbindung Kortison, um die Lungenreifung und damit die Surfactantbildung des Ungeborenen voranzutreiben. Besteht nach der Geburt der Verdacht auf das Surfactant-Mangelsyndrom bekommt das Neugeborene über einen Schlauch in der Luftröhre Surfactant zugeführt. Anschließend erhält es eine künstliche Beatmung mit hohem Sauerstoffanteil.