Medizinlexikon

Tetrazykline

Das Bakterienwachstum hemmende (bakteriostatische) Medikamente wie Doxizyklin (Supracyclin®), Oxytetrazyklin (Tetra-Tablinen®) und Minozyklin (Klinomycin®). Tetrazykline verhindern die Bildung von Bakterienenzymen, wodurch die Stoffwechselaktivität des Bakteriums empfindlich gestört wird. Sie haben in etwa das gleiche Wirkungsspektrum wie Penicillin, können aber zusätzlich zur Bekämpfung von Krankheitserregern wie Chlamydien, Rickettsien, Borrelien und Legionellen herangezogen werden. Zu den typischen Erkrankungen, die mit Tetrazyklinen behandelt werden, gehören Zeckenbisse, Pest, Fleckfieber und Keuchhusten. Da die meisten Bakterien jedoch bereits eine Resistenz gegen Tetrazykline entwickelt haben, werden Tetrazyklinen heute fast nur noch gegen Akne und genitale Chlamydieninfektionen eingesetzt. Weitere Nachteile der Tetrazyklintherapie sind die auftretenden Nebenwirkungen. So rufen Tetrazykline teilweise heftige Durchfälle hervor und verursachen Hautausschläge, wenn sich der Patient direkter Sonneneinstrahlung aussetzt. Weil Tetrazykline zusätzlich das Knochen- und Zahnwachstum verzögern, wird von ihrer Anwendung bei Schwangeren, Stillenden und Kindern unter acht Jahren dringend abgeraten. Allen Patienten, die Tetrazykline einnehmen, sollten zusätzlich darauf achten, diese nicht gleichzeitig mit Milchprodukten, Antazida (Rennie®, Riopan®, Talcid®, FX-Passage®) und Colestyramin (Quantalan®) einzunehmen.