Medizinlexikon

Thromboplastin

Sammelbegriff für im Rahmen der Blutgerinnung (Hämostase) gebildete Zwischenprodukte, die jeweils direkt oder indirekt den Blutgerinnungsfaktor X aktivieren. Blut (intrinsisches System) und Gewebe (extrinsisches System) verfügen jeweils über eigenen Thromboplastine: das Plasmathromboplastin (Blutthrombokinase) bzw. das Gewebethromboplastin (Gewebsthrombokinase).

  • Plasmathromboplastin (Blutthrombokinase) ist eine Zusammenlagerung aus Faktor IXa (Christmas Faktor) und Faktor VIIIa (Antihämophiles Globin).
  • Gewebethromboplastin (Gewebsthrombokinase) wird auch Faktor III oder Tissue factor genannt und aktiviert Faktor VII(Proconvertin). Der aktivierte Faktor VII und der Komplex aus Faktor IXa und VIIIa aktivieren jeweils Blutgerinnungsfaktor X (Stuart-Prower-Factor). Dieses aktiviert seinerseits Thrombin, welches schließlich die Bildung des blutungsstillenden Fibrinnetzes ermöglicht.