Medizinlexikon
Thymus (Bries)
Im oberen Brustraum über dem Herzbeutel gelegenes Organ, das im Kindesalter eine wesentliche Rolle für die Bildung der Zellen des Immunsystems spielt. So entstehen im Thymus die T-Lymphozyten, welche für das Erkennen von Krankheitserreger und die Zerstörung virus- und tumorbefallener Zellen verantwortlich sind. Weiterhin entspringen dem Thymus Hormone wie Thymosin, Thymusfaktor und Thymopoetin, unter deren Einwirkung die Zellen des körpereigenen Abwehrsystems im Lymphknoten heranreifen. Bei einem Mangel an Thymosin sind das Immunsystem sowie das Körper- und Knochenwachstum beeinträchtigt. Der Thymus wiegt bei Kindern 40 g. Sein Inneres (Thymusmark) ist in 0,5–2 mm große Läppchen unterteilt und von einer dünnen Bindegewebshülle (Thymusrinde) umgeben, die nach Eintreten der Pubertät verfettet. Im Rahmen dieses Umbauvorgangs bildet sich das Organ zurück (Altersinvolution), sodass beim Erwachsenen nur noch einzelne in Fettgewebe eingebettete Thymustrümmer zurückbleiben.