Medizinlexikon

Tränensackentzündung (Dakryozystitis)

Eitrige Entzündung des Tränensacks, in dem sich die Tränenflüssigkeit ansammelt bevor sie über den Tränen-Nasen-Kanal in die Nase abfließt. Eine Tränensackentzündung betrifft zumeist ältere Patienten, bei denen der Tränen-Nasen-Gang verengt (Tränengangstenose) oder der Tränensack durch einen Tränenstein verstopft ist. In der angestauten Tränenflüssigkeit siedeln sich daraufhin eiterbildende Bakterien an. Bei der akuten Tränensackentzündung bildet sich eine schmerzhafte Schwellung an der nasenwärts gelegenen Seite des Unterlids. Die chronische Tränensackentzündung ist hingegen durch einen ständigen Tränenfluss gekennzeichnet. Drückt man auf den geschwollenen Tränensack, entweicht ihm eine eitrig-schleimige Flüssigkeit. Die akute Tränengangentzündung wird mit Antibiotika behandelt. Zusätzlich leitet der Arzt den Eiter durch einen kleinen Einschnitt in den Tränensack ab. Im Anschluss daran muss eine neue Abflussmöglichkeit für die Tränenflüssigkeit geschaffen werden. Hierzu stellt der Arzt eine künstliche Verbindung zwischen Tränensack und Nase her, indem er einen Gang in den Nasenknochen bohrt. Auch eine chronische Tränensackentzündung wird durch einen solchen chirurgischen Eingriff behoben.