Medizinlexikon

Tubenkatarrh (Tubenmittelohrkatarrh, Syringitis)

Entzündung der Ohrtrompete (Tube). In Folge der Entzündungsvorgänge verengt sich die Ohrtrompete, sodass kaum noch Luft einströmen kann. Dadurch bildet sich ein Unterdruck, der zu einer Verlagerung des Trommelfells führt. Auch die Gehörknöchelchen sind in ihrer Bewegungsfähigkeit beeinträchtigt, wodurch sich das Hörvermögen des Betroffenen verschlechtert.

Ein akuter Tubenkatarrh entsteht in Folge von Erkältungen, Allergien, vergrößerten Rachenmandeln oder Tumoren des Nasen-Rachen-Raums. Der Patient klagt über Druckgefühl und Rauschen in den Ohren und eine Verschlechterung des Hörvermögens. Bei der Untersuchung stellt der Arzt fest, dass das Trommelfell verschoben und der Trommelfellreflex verlagert ist. Eventuell hat sich zusätzlich hinter dem Trommelfell Flüssigkeit angesammelt. Ziel der Therapie ist es, die Durchlässigkeit der Ohrtrompete zu erhöhen. Hierzu empfehlen sich abschwellende Nasentropfen und Wärmebehandlung. Ist eine Entzündung des Nasen-Rachen-Raums auszuschließen ist eine Ohrluftdusche angebracht.

Ist die Durchlässigkeit der Ohrtrompete über längere Zeit eingeschränkt, entsteht ein chronischer Tubenkatarrh. Das Trommelfell verdickt sich und verkalkt, die Flüssigkeit in der Paukenhöhle des Innenohrs wird zähflüssig und die Gehörknöchelchen versteifen sich und verwachsen (Paukensklerose). In Folge dieser Veränderungen stellt sich beim Patient eine zunehmende Mittelohrschwerhörigkeit ein. Der Arzt öffnet das Trommelfell und, saugt den Schleim ab. Eventuell führt er zusätzlich ein Röhrchen ein, um zu verhindern, dass die Öffnung wieder zuwächst. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass Krankheitserreger durch das Röhrchen ins Ohr gelangen und eine Infektion verursachen. Insbesondere ist darauf zu achten, dass kein Bade- und Duschwasser durch das Röhrchen ins Ohr fließen kann.