Medizinlexikon

Urachus (Harngang)

Gang, der beim Embryo Harnblase und Nabel miteinander verbindet. Der Urachus dient während der Schwangerschaft zur Ableitung der Ausscheidungsprodukte des Ungeborenen über den Mutterkuchen (Plazenta). Nach der Geburt verkümmert er zu einem Strang aus Bindegewebe (Urachusstrang). Tritt jedoch beim Neugeborenen Harn aus dem Bauchnabel, besteht der Urachus noch in seiner ursprünglichen Form. Dieses Phänomen nennt sich Urachusfistel (Vesikoumbilikalfistel). Um der Gefahr einer wiederholten Bauchnabelentzündung vorzubeugen, entfernt der Arzt den Urachus und verschließt die Einmündungsstelle in der Harnblase.