Medizinlexikon

Vaginalkarzinom (Scheidenkarzinom)

Seltene Krebserkrankung der obersten Zellschicht der Scheidenschleimhaut. Der Tumor bildet sich dabei bevorzugt im oberen Scheidendrittel. Das Risiko eines Vaginalkarzinoms steigt mit fortgeschrittenem Alter und einer ständige Reizung der Scheidenschleimhaut durch Pessare, Entzündungen sowie Scheidenvorfall und Gebärmuttervorfall. Zu den Krankheitszeichen zählen Ausfluss, Beschwerden beim Wasserlassen, Blutbeimengungen in Stuhl und Urin sowie Blutungen aus der Scheide. Bei großen Tumoren sind zusätzlich Druck und Schmerzen wahrzunehmen. Der Chirurg entfernt das Vaginalkarzinom einschließlich Gebärmutter und befallenen Lymphknoten. Um einem Rückfall vorzubeugen, schließt sich in der Hälfte der Fälle eine Strahlentherapie an das operative Verfahren an. Dabei wird ein mit einem Radionuklid gefüllte Sonde in die Scheide eingeführt (Afterloadingverfahren).