Peniskrebs

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Peniskrebs (Peniskarzinom): Sehr seltener bösartiger Tumor von Haut und Schleimhaut des Penis (Plattenepithelkarzinom), Vorstufen (Carcinoma in situ) kommen vor. Vorwiegend tritt er bei Männern ab dem 60. Lebensjahr auf, nur 20 % der Patienten sind jünger.

Die Therapie sieht meist eine Teilamputation des Penis vor. Ist eine komplette Entfernung des Penis nötig, wird der Harn über den Damm abgeleitet. In frühen Tumorstadien ohne Lymphknotenbefall beträgt die 5-Jahres-Überlebenszeit etwa 80 %. Bei Lymphknotenbefall ist die Prognose in der Regel schlecht.

  • Im Frühstadium flache, wenig erhabene, sichtbar wachsende Rötung
  • Später auch über die Hautoberfläche hinaus wachsend
  • Vorhaut lässt sich nicht mehr zurückziehen Phimose
  • Tastbare, schmerzlose, derbe Verhärtung unter der Vorhaut (Induration)
  • Blutungen am Penis
  • Schwellung der Leistenlymphknoten.

In den nächsten beiden Tagen bei

  • den genannten Beschwerden.

Ursache und Risikofaktoren

Ursache bzw. Risikofaktoren sind chronische Reizzustände, insbesondere nicht behandelte Vorhautverengungen (Phimosen), unzureichende Genitalhygiene und Veränderungen der Schleimhäute der Eichel. Auffällig ist, dass beschnittene Männer, bei denen sich kein Smegma bildet, extrem selten ein Peniskarzinom entwickeln. Interessant ist auch der Einfluss des Klimas: In feucht-warmen Ländern wie Südostasien und Mittelamerika tritt Peniskrebs 20-mal öfter auf als in Mitteleuropa. Ein weiterer Risikofaktor ist Nikotinkonsum, so haben Raucher ein (dosisabhängiges) höheres Risiko für ein Peniskarzinom als Nichtraucher.

Im Tumorgewebe lassen sich sehr oft humanePapillomaviren (HPV) nachweisen, ähnlich wie auch beim Gebärmutterhalskrebs der Frau Zervixkarzinom. Inzwischen geht man davon aus, dass HPV bei Männern und bei Frauen zu einer Reihe von Krebserkrankungen an Geschlechtsorganen und Anus führen (Gebärmutterhalskrebs, Vulvakrebs, Peniskrebs, Analkrebs). Nach Schätzungen des RKI verursachen HPV bei Männern jährlich neben 600 Analkarzinomen etwa 250 Peniskarzinome. Deshalb wird in Deutschland auch die HPV-Impfung von Jungen empfohlen (analog zur HPV-Impfung für Mädchen, siehe Prävention).

Verlauf

Die häufigsten Lokalisationen des Peniskrebses sind mit 50 % die Eichel und 20 % die Vorhaut. Der Tumor wächst häufig sichtbar und ist an der Oberfläche schmierig belegt oder geschwürartig verändert. Oft geht der Betroffene schon mit einer Krebsvorstufe (Carcinoma in situ) zum Arzt, wenn er rötlich-braune, samtene Schleimhautveränderungen an der Eichel (Erythroplasie de Queyrat), weißliche Beläge (Penisplaques) oder sehr groß werdende, blumenkohlartige Hautveränderungen (Buschke-Löwenstein-Papillom) beobachtet.

Im weiteren Verlauf breitet sich der Tumor aus und dringt in Schwellkörper und Harnröhre sowie die regionalen Lymphknoten ein: Bei 60 % der Patienten sind die Lymphknoten der Leistengegend tastbar vergrößert. Eher selten sind dagegen Metastasen in Leber, Lunge und Knochen.

Dieser 52-jährige Patient war zwar wegen der Verhärtung unter der Vorhaut (Induration) beunruhigt, ging aber erst zum Arzt, als er die Vorhaut überhaupt nicht mehr zurückstreifen konnte. Der Arzt hatte bereits bei der körperlichen Untersuchung den Verdacht auf Peniskrebs, durch eine Biopsie wurde er bestätigt.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Sie ist durch die äußere Untersuchung des Penis möglich, wenn der Arzt eine derbe Verhärtung tastet oder typische Hautveränderungen erkennt. Außerdem tastet er die Lymphknoten ab und prüft, ob diese verhärtet oder vergrößert sind. Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung kann der Arzt das lokale Tumorstadium gut erkennen.

Endgültige Klarheit bringt eine Biopsie (Gewebeprobenentnahme). Aufgrund der Ergebnisse der Gewebeuntersuchung steuert der Arzt zudem die weitere Therapie.

Die Frage, wie weit sich der Tumor im Körper bereits ausgebreitet hat, klärt der Arzt per Ultraschall, Kernspin, CT, Röntgen des Brustkorbs und Sonografie der Leber.

Differenzialdiagnosen: Viele andere Erkrankungen können ähnliche Veränderungen am Penis hervorrufen wie der Peniskrebs. Häufig sind dies Syphilis, Gonorrhö, Herpes genitalis und andere Infektionen, seltener gutartige Tumoren oder andere bösartige Tumoren am Penis wie Sarkome oder Melanome.

In einem frühen Stadium – z. B. bei einem Carcinoma in situ – entfernt der Arzt den Tumor lokal z. B. mit dem Laser. Bei auf die Vorhaut begrenzten Tumoren genügt eine Beschneidung.

Ist der Peniskrebs bereits fortgeschritten, muss der Penis ganz oder teilweise amputiert (Penektomie) und die Lymphknoten in der Leiste entfernt werden. Nicht selten fließt dann die Lymphe nicht mehr richtig ab, und es entstehen Lymphödeme (Einlagerung von Lymphflüssigkeit im Gewebe). In der Folge schwellen die Beine an, was z. B. durch die komplexe physikalische Entstauungstherapie behandelt werden kann.

Bei einer teilweisen Penektomie ist das Wasserlassen durch die Harnröhre häufig noch möglich. Die totale Penektomie erfordert dagegen die Harnableitung über den Damm.

Da der Peniskrebs schlecht auf eine Strahlentherapie anspricht, wird diese nur sehr selten durchgeführt, z. B. bei Patienten, die eine Operation ablehnen.

Verschiedene Chemotherapeutika werden vor und nach der Operation eingesetzt, um den Eingriff bei fortgeschrittenen Tumoren zu ermöglichen und Rezidive sowie die Bildung von Metastasen zu verhindern.

Die Prognose ist nur im Frühstadium gut, bevor der Krebs in die Lymphknoten metastasiert. Sind die Lymphknoten nicht befallen, beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate je nach Tumorstadium ~ 60–80 %, sind mehrere Lymphknoten befallen, liegt sie unter 30 %.

Was Sie selbst tun können

Beim Peniskrebs ist bzw. wird durch die Therapie die sexuelle Aktivität eingeschränkt. Auch wenn eine schonende OP möglich war, sind Libido und Erektionsfähigkeit fast immer über Monate hinweg beeinträchtigt. Darum ist eine begleitende Psychotherapie zu erwägen.

Komplementärmedizin

Ausführliche Übersicht zu komplementärmedizinischen Krebstherapien.

Prävention

Zur Vorbeugung von HPV-verursachten Krebsarten wie Peniskrebs, Analkrebs und Rachenkrebs empfiehlt die STIKO seit 2018 die HPV-Impfung bei Jungen. Geimpft wird im Alter von 9–14 Jahren, und zwar 2-mal im Abstand von 5 Monaten. Die Kosten für die HPV-Impfung werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Autor*innen

Dr. med. Martina Sticker, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 10:48 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.