3. Modul der Inititiative läuft an

Neues von ARMIN

Die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen, kurz ARMIN, verspricht mehr Sicherheit, Transparenz und Wirtschaftlichkeit bei der Arzneimittelversorgung. Sie ist ein gemeinsames Projekt der AOK Plus, der Apothekerverbände und Kassenärztlichen Vereinigungen in Sachsen-Thüringen. Am 1. Juli 2014 starteten ihre ersten beiden Module. Mit dem Jahreswechsel tritt das dritte und letzte Modul in Kraft.

Frischer Wind aus Sachsen und Thüringen

Seit Juli 2014 haben sich über 1000 Ärzte und Apotheker in Thüringen und Sachsen der Arzneimittelinitiative ARMIN angeschlossen. Das Pilotprojekt stützt sich auf drei Module:

Behandlung nach dem Medikationskatalog


Das erste Modul sieht vor, dass die beteiligten Hausärzte bei der Behandlung auf einen  Medikationskatalog zurückgreifen. Der Medikationskatalog empfiehlt zu jeder Krankheit eine bestimmte Auswahl an Behandlungsmethoden und Medikamenten. Er basiert auf den Ergebnissen neuester, anerkannter klinischer Studien. So sollen alle Patienten eine gleichwertige Behandlung nach dem neuesten Stand der Medizin erhalten.

Verordnung nach Wirkstoffnamen

Das zweite Modul verlangt, dass die Ärzte Wirkstoffnamen statt Handelsnamen auf die Rezepte schreiben. Wirkstoffnamen bezeichnen den chemischen Stoff, der die Wirkung des Medikaments ausmacht. Sie sind unmissverständlich und für jedes Fabrikat gleich. Handelsnamen unterscheiden sich als geschützte Eigennamen von Firma zu Firma. Sie erwecken den irrigen Eindruck, dass zwei Medikamente unterschiedlich sind, nur weil sie von verschiedenen Firmen stammen. Dies stiftet häufig Verwirrung. So fühlt sich der Patient verunsichert, wenn er auf Arzneimittelpackung, die er in der Apotheke erhält, ein anderer Name steht als auf dem Rezept. Oder aber er nimmt zwei identische Medikamente gleichzeitig ein, weil diese einen unterschiedlich Handelsnamen tragen.

Medikationsmanagement durch Ärzte und Apotheker

Mit dem Medikationsmanagement ist zu Beginn dieses Jahres das letzte Modul in die Pilotierungsphase eingegangen. Das Verfahren stützt sich auf eine Reihe vertraulicher Beratungsgespräche bei Hausarzt und betreuendem Apotheker. Der Apotheker überprüft die Arzneimittelzusammenstellung des Patienten auf Wechselwirkungen und informiert zur richtigen Arzneimitteleinnahme. Der Hausarzt optimiert die Therapie und erläutert Wirkung und Aufgabe der einzelnen Medikamente. Am Ende des Prozesses erhält der Patient einen individuellen Medikationsplan, der ständig aktualisiert wird.
Bisher erzielte das Pilotprojekt positive Resultate.  Immer mehr Ärzte und Apotheker schließen sich der Initiative an. Ob das Projekt bundesweit umgesetzt werden wird, ist noch unklar.

Autor*innen

09.01.2015 | Susanne Schmid/ABDA