Man muss sich tagsüber einfach richtig auspowern, um nachts gut zu schlafen? Menschen mit ernsten Schlafstörungen wissen, dass das leider zu einfach gedacht ist. Dennoch können bestimmte Sportarten dabei helfen, den Schlaf zu verbessern.
Von Erschöpfung bis Herz-Kreislauf-Erkrankung
Wer 4 Wochen lang Probleme beim Ein- oder Durchschlafen hat, leidet definitionsgemäß an einer Schlafstörung. In Deutschland sind davon ganze 30 Prozent der Bevölkerung betroffen. Das nächtliche Wachliegen kann den Alltag stark belasten. Neben Erschöpfung und Konzentrationsschwierigkeiten erhöht Schlaflosigkeit auch das Risiko für depressive Verstimmungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Mehr Bewegung – aber welche?
Wichtige Bestandteile einer Therapie gegen Schlafstörungen sind eine verbesserte Schlafhygiene und eine Verhaltenstherapie. Darüber hinaus wird Menschen mit Schlaflosigkeit auch oft zu mehr Bewegung geraten. Diesen Ratschlag hat ein chinesisches Forscherteam nun einmal genauer untersucht. Das Team wollte wissen, ob bestimmte Sportarten den Schlaf besonders gut unterstützen. Dazu haben sie sich die Daten von 22 Studien mit 1348 Teilnehmenden nochmal genauer angeschaut.
Untersucht wurden dabei unterschiedliche Sportarten und Therapiekombinationen:
- Yoga
- Tai Chi
- Gehen oder Joggen
- Aerobic plus Krafttraining
- Krafttraining allein
- Aerobic kombiniert mit weiterer Therapie
- gemischte Aerobicübungen.
Die überzeugendsten Ergebnisse lieferte Yoga, das die Qualität des Schlafs (Schlafeffizienz) um 15 % verbesserte. Durch Yoga verlängerte sich die Gesamtschlafzeit um fast 2 Stunden. Die Yoga-Übenden schliefen eine halbe Stunde früher ein und lagen nach dem Einschlafen eine Stunde weniger lang wach.
Spürbarer Effekt
Auch Tai Chi und Gehen oder Joggen hatten sichtbar positive Auswirkungen auf den Schlaf. Tai Chi verringerte die Einschlafzeit beispielsweise um 25 Minuten und verlängerte die Gesamtschlafzeit um 50 Minuten. Einschränkend ist zu sagen, dass nicht alle ausgewerteten Studien eine gleich gute Qualität hatten. Dennoch werten die Forschenden die Ergebnisse als starken Hinweis darauf, dass bewegungsbasierte Maßnahmen einen spürbaren Effekt auf den Schlaf haben.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt