Gleiche Risiken für Ältere und Jüngere

Schwanger nach Eizellspende

Wenn Frauen sich im höheren Alter noch ein Kind wünschen, kann die Reproduktionsmedizin helfen: Eine Eizellspende erfüllt oft den Kinderwunsch älterer Frauen. Die Schwangerschaft nach einer Eizellspende ist für sie nicht gefährlicher als für jüngere Frauen, wie Wissenschaftler vom Columbia University Medical Center herausfanden.

Kinderwunsch im Alter

Die Eizellspende ist eine Form der künstlichen Befruchtung. Dabei bekommt die Frau befruchtete Eizellen eingesetzt. Eine Schwangerschaft nach einer Eizellspende bringt allerdings viele Risiken mit sich: Der werdenden Mutter drohen Bluthochdruck, Schwangerschafts­diabetes oder eine Frühgeburt. Bisher galten ältere Frauen als besonders gefährdet.

Doch anscheinend spielt das Alter für die Folgen einer Eizellspende keine Rolle. Amerikanische Forscher beobachteten 101 schwangere Frauen im Alter von mindestens 50 Jahren sowie jüngere Frauen von höchstens 42 Jahren. Alle Teilnehmerinnen waren durch eine Eizellspende schwanger geworden. Die Wissenschaftler verglichen bei beiden Gruppen die Komplikationen und Beschwerden während der Schwangerschaft sowie den Zeitpunkt und die Art der Geburt.

Ältere Frauen nicht stärker gefährdet

Wie die Studie ergab, treten Probleme während und nach der Schwangerschaft bei den jüngeren Frauen im gleichen Maße wie bei den älteren auf. Frauen über 50 scheinen demnach mit einer Schwangerschaft durch eine Eizellspende keinem größeren Risiko ausgesetzt als jüngere. „Es gibt viele ethische Bedenken hinsichtlich der Reproduktionsmedizin bei dieser Altersgruppe. Aber die Studie bestätigt, dass die Eizellspende auch bei älteren Frauen erfolgreich verlaufen kann, sofern sie gesund sind“ meint der Reproduktionsmediziner Daniel H. Kort.

Autor*innen

01.02.2012 | Julia Heiserholt