Sehkraft bei Kindern lässt nach

Kurzsichtigkeit auf dem Vormarsch

Immer mehr Schulabgänger tragen eine Brille. Der Grund: Stundenlanges Lesen und häufiges Arbeiten am PC schwächen die Sehkraft. Besonders Kinder sind betroffen, warnen australische Forscher.

Kurzsichtige Stubenhocker

Forscher von der Australischen National Universität in Canberra weisen darauf hin, dass sich die Kurzsichtigkeit weltweit ausbreitet. In Ostasien sind bereits zwischen 80 und 90 Prozent der Schulabgänger kurzsichtig. Auch in den europäischen Industriestaaten nimmt die Zahl der Kurzsichtigen zu. Verschiedene Faktoren begünstigen eine Kurzsichtigkeit, zum Beispiel sehr häufiges oder nahes Lesen sowie regelmäßige Beschäftigung am PC.

Doch gerade der PC ist heute gefragter denn je. Viele Kinder gehen zum Spielen nicht mehr nach draußen, sondern verbringen ihre Vormittage in der Schule beim Lesen und ihre Nachmittage vorm PC. Ihre Augen sind seltener direktem Sonnenlicht ausgesetzt. Dieser Lichtmangel verringert die Produktion des Botenstoffs Dopamin im Auge, das normalerweise das Wachstum des Augapfels hemmt. Mangelt es an Dopamin, beginnt der Augapfel sich übermäßig zu vergrößern. Ist der Augapfel schließlich zu groß, kann die Augenlinse die wahrgenommenen Bilder nicht mehr exakt auf die Netzhaut projizieren. Die Folge: Entfernte Elemente erscheinen unscharf.

Den Augen Pausen gönnen

Bis zu einem gewissen Grad ist die Kurzsichtigkeit erblich bedingt. Vorbeugende Maßnahmen helfen jedoch, den Grad einer Kurzsichtigkeit zu verringern. Dazu zählt regelmäßiges Aufhalten im Freien. Lesen oder Arbeiten am PC sollte – wenn möglich – nicht über mehrere Stunden am Stück erfolgen. Wer dennoch viel liest oder vor dem PC sitzt, sollte regelmäßige Pausen einlegen und seine Augen entspannen, indem er für einige Minuten in die Ferne schaut, zum Beispiel beim Blick aus dem Fenster.

Autor*innen

08.05.2012 | Sandra Göbel