Wirkungsvoll wie Originale

Medikamenten-Kopien: Generika

Minderwertige Medikamenten-Kopien oder günstigere Alternative? Bei Generika sind viele Menschen verunsichert. Doch diese Angst ist unbegründet. Darauf weist die Barmer GEK hin.

Günstige Nachahmer-Arzneien

Wer in der Apotheke ein Rezept einlöst, erhält oftmals ein anderes Medikament, als das eigentlich verordnete. Grund dafür sind die so genannten Rabattverträge. Sie ermöglichen den gesetzlichen Krankenkassen mit Arzneimittelherstellern spezielle Verträge abzuschließen, etwa über Generika. Generika sind nachgeahmte, aber qualitativ gleichwertige Produkte eines Originalpräparates, dessen Patentschutz abgelaufen ist. Dann dürfen auch andere Hersteller diese Medikamente produzieren und auf den Markt bringen. Da wesentlich geringere Forschungs- und Entwicklungskosten anfallen, sind die Nachahmerprodukte oft günstiger als die Originalarzneien.

Die Arzneimittelrabattverträge sind ein Instrument, den stetig steigenden Ausgaben für Arzneimittel zu begegnen. Das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz von 2011 und das gesetzliche Vergaberecht haben die Barmer GEK bewogen, ihre Rabattverträge neu auszuschreiben. Das geschieht in drei Abschnitten und wird bis in den Herbst dauern, denn es geht um rund 170 Wirkstoffe.

Andere Packung – gleicher Inhalt

Das kann in den Apotheken zu Diskussionen führen. Denn viele Menschen trauen den Nachahmerprodukten nicht. Doch auch wenn das neue Medikament anders aussieht und vielleicht sogar anders heißt: Es enthält den gleichen Wirkstoff und die gleiche Wirkstärke wie das bisherige Präparat. Es bietet also eine vergleichbare Qualität. Und die müssen Hersteller auch gegenüber der Zulassungsbehörde nachweisen.

Letztlich hängt es von der ärztlichen Entscheidung ab, welches Medikament Patienten bekommen. Falls Patienten im Einzelfall mit dem neuen Medikament nicht zurechtkommen, sollten sie dies wie gewohnt mit ihrem Arzt besprechen oder Ihren Apotheker um Rat fragen.

Autor*innen

24.05.2012 | Julia Heiserholt (Barmer GEK)