Kids von älteren Papas sind langlebig

Späte Vaterschaft, vitale Nachkommen

Sich mit dem Nachwuchs Zeit zu lassen, kann Vorteile haben. Man ist gesetzter und sozial abgesichert. Bei Männern hat das späte Elternglück offenbar einen weiteren Effekt: Kinder von älteren Vätern haben bessere Chancen auf ein langes Leben. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie US-amerikanischer Forscher.

Gut geschützte Chromosomen

Viele Faktoren beeinflussen unsere Lebenserwartung, zum Beispiel der Lebensstil und die Gene. Unsere Erbinformationen sind in zahlreichen Chromosomen gespeichert, die in den Zellkernen jeder Zelle unseres Körpers sitzen. An den Enden jedes Chromosoms sitzen Telomere, längliche Schutzkappen, die das Chromosom schützen.

Die Forscher der Northwestern Universität in Evanston untersuchten auf den Philippinen die Chromosomen von knapp 2000 jungen Erwachsenen. Sie stellten fest, dass die Studienteilnehmer mit älteren Vätern im Durchschnitt längere Telomere an ihren Chromosomen hatten als die übrigen Teilnehmer.

Der Anfang vom Ende

Die Länge der Telomere kann nach Meinung der Forscher als Zeichen für die Lebenserwartung eines Menschen dienen. Denn im Laufe des Lebens erneuern sich die Körperzellen immer wieder. Dazu teilen sich die Zellen. Bei jeder Zellteilung nimmt die Länger der Telomere an den Chromosomen jedoch ab. Eines Tages sind sie so kurz, dass sich die Zelle nicht mehr teilt. Damit kommt die Zellerneuerung zum Erliegen und der körperliche Verfall setzt ein.

Menschen mit überdurchschnittlich langen Telomeren können ihre Körperzellen häufiger erneuern und sind deshalb vermutlich langlebiger. Studienleiter Dan Eisenberg erklärt: „Längere Telomere stehen im Allgemeinen im Zusammenhang mit einer besseren Gesundheit und einer höheren Lebenserwartung“.

Der genaue Zusammenhang zwischen dem Alter des Vaters und der Lebenserwartung der Nachkommen soll weiter erforscht werden. Eine generelle Empfehlung, erst spät Kinder in die Welt zu setzen, geben die Forscher nicht.

Autor*innen

14.06.2012 | Sandra Göbel