Musikalische Früherziehung von Babys

Wenn Babys auf die Pauke hauen

Musik ist gut für die kindliche Entwicklung. Doch ab welchem Alter setzt die positive Wirkung ein? Kanadische Forscher behaupten, dass Musiktraining bereits Säuglinge kommunikativer und entspannter macht.

Musik schult Geist

Zahlreiche Studien zeigten, dass Musik die geistige Entwicklung von Kindern fördert. Doch bisherige Studien konzentrierten sich auf Klein- oder Schulkinder. Forscher des McMaster Instituts for Music and the Mind widmeten sich nun den ganz Kleinen.

Die Forscher teilten Mütter mit sechs Monate alten Säuglingen in zwei Gruppen ein. Gruppe 1 ging zweimal pro Woche zu einem interaktiven Musiktraining, bei denen die Kinder mit verschiedenen Rhythmusinstrumenten spielten und leichte Bewegungen zum Rhythmus von verschiedenen Wiegenliedern lernten. Gruppe 2 hörte regelmäßig Kinderlieder, beteiligte sich aber nicht aktiv an der Musik.

Schon Einjährige profitieren   

Nach sechs Monaten führten die Forscher verschiedene Tests mit den Kindern durch. Dabei zeigte sich, dass Kinder, die am interaktiven Musiktraining teilgenommen hatten, geistig überdurchschnittlich weit entwickelt waren. Sie waren zum Beispiel besser darin, auf Gegenstände zu deuten, nach denen die Forscher oder Mütter fragten. Sie zeigten sich zudem kommunikativer gegenüber den Wissenschaftlern und winkten beispielsweise häufiger zum Abschied als ihre Altersgenossen der anderen Gruppe.  Zusätzlich reagierten die musikalisch erzogenen Babys entspannter auf ungewohnte Ereignisse und ließen sich leichter beruhigen.

Die Forscher sehen die Studienergebnisse als Hinweis darauf, dass musikalische Früherziehung bereits bei Säuglingen ihre Wirkung entfaltet.

Autor*innen

21.06.2012 | Sandra Göbel