Hilfe bei Insektenstichen

Ich glaub, du hast ‘nen Stich

Heute eine Fahrradtour, morgen ein Picknick am See – übermorgen fünf neue Mückenstiche. Denn Sommerzeit ist auch Insektenzeit. Was gegen Stiche hilft und was Allergiker beachten sollten. 

Kühlen erste Wahl

Bei schönem Wetter sind sie unser ständiger Begleiter: Insekten. Besonders lästig sind sie, wenn sie stechen, wenngleich Insektenstiche für die meisten Menschen ungefährlich sind. „Mückenstiche beispielsweise jucken zwar unangenehm, Rötung und Schwellung sind aber nur eine Reaktion auf den Speichel der Mücke und in der Regel nach kurzer Zeit wieder verschwunden“, erklärt die Allergologin Utta Petzold von der Barmer-GEK. Sie rät, den Juckreiz und die Rötung mit einem kühlen Umschlag zu lindern. Zusätzlich kann man ein kühlendes Antihistaminikum auftragen, das gegen Juckreiz und Schwellung hilft. In der Apotheke sind entsprechende Salben oder Gels erhältlich.

Kühlende Umschläge oder feuchte Tücher helfen auch bei Bienen- oder Wespenstichen. Allerdings kann bei diesen Stichen ein Stachel in der Haut stecken. Diesen sollte man zunächst mit einer Pinzette vorsichtig entfernen.

Von Eiswürfel, Spucke oder einer aufgeschnittenen Zwiebel als Erste-Hilfe-Mittel rät die Expertin ab. Zudem sollte man nicht an der Einstichstelle herumkratzen oder auf diese draufdrücken – auch wenn der Juckreiz stark ist.  

Notfallset kann Leben retten

Treten nach einem Stich Schwindel, Übelkeit oder Herzrasen auf, spricht dies für eine Insektengift-Allergie. In diesem Fall ist sofort ein Notarzt zu rufen. Auch Beschwerden, die am ganzen Körper auftreten oder Körperteile betreffen, die nicht gestochen wurden, können auf eine Allergie hinweisen.

Petzold empfiehlt allen Menschen mit einer bekannten Insektengift-Allergie stets ein Notfallset bei sich zu tragen. Ein Notfallset kann der Hausarzt verschreiben. „Darin sollte eine Adrenalinspritze, Kortison und ein Antihistaminikum enthalten sein, sodass der oder die Betroffene umgehend nach einem Insektenstich versorgt werden kann“, erläutert die Expertin.

Autor*innen

27.06.2012 | Sandra Göbel/ BARMER-GEK