Wird bei einem Mensch mit Herzstillstand innerhalb weniger Minuten Erste Hilfe geleistet, so steigen seine Überlebenschancen um das Zwei- bis Dreifache. Das berichtet der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen e. V. (BNK).
Prüfen, Rufen, Drücken
Aktuelle Daten zeigen, dass nur 15 Prozent der Deutschen bereit wären, einen Menschen nach einem Herzstillstand wiederzubeleben. „10.000 zusätzliche Leben könnten in Deutschland gerettet werden, wenn auch Laien häufiger zur Reanimation motiviert wären“, betont Dr. med. Norbert Smetak, Bundesvorsitzender des BNK. Die Angst, bei der Wiederbelebung etwas falsch zu machen, ist unbegründet. Die notwendigen Maßnahmen sind einfach durchzuführen und strafbar macht sich nur, wer nicht hilft.
Das Vorgehen bei der Reanimation lässt sich mit drei Schlagworten beschreiben: Prüfen, Rufen, Drücken. Findet man eine Person bewusstlos auf, so überprüft man als erstes, ob sie noch reagiert und atmet. Ist dies nicht der Fall, ruft man den Rettungsnotdienst unter der Nummer 112 oder beauftragt jemanden, dies zu tun. „Bis der Notdienst eintrifft, ist möglichst ohne Unterbrechung in Rückenlage des Patienten eine Herzdruckmassage auf harter Unterlage durchzuführen, indem das Brustbein in der Brustkorbmitte des Betroffenen mit beiden Händen schnell (mindestens hundertmal pro Minute) und kräftig (um 5–6 Zentimeter) nach unten gedrückt wird“, erklärt Dr. Smetak.
Jeder kann helfen
Diese Maßnahmen können die Überlebenschancen der Betroffenen verdoppeln oder gar verdreifachen. Darum ist es wichtig, selbst Hand anzulegen und nicht auf das Eintreffen von trainierten Ersthelfern zu warten. Wird bei einem Herzstillstand keine Wiederbelebung durchgeführt, nimmt das Gehirn bereits nach 5 bis 7 Minuten unabwendbaren Schaden, warnt Dr. Smetak. Wer seine Kenntnisse über lebensrettende Sofortmaßnahmen auffrischen möchte, kann dies in einem kostenlosen Kurs tun, den verschiedene Organisationen anbieten.
Anschauliche Informationen und einen kurzen Film, der alles Wichtige in nur zwei Minuten zeigt, findet man im Internet unter http://www.100-pro-reanimation.de.