Allergiker sollten sich vorbereiten

Allergie: Notfallset rettet Leben

Die Bandbreite allergischer Reaktionen ist groß. Sie reicht von leichten Unannehmlichkeiten wie brennenden Augen oder juckender Haut bis hin zum anaphylaktischen Schock. Diese Maximalvariante einer allergischen Reaktion ist lebensbedrohlich. In diesem Fall rettet ein Notfallset Leben.

Der anaphylaktische Schock

Nüsse im Kuchen, das Gift einer Wespe oder eine Schmerztablette - für Allergiker kann der Kontakt mit diesen Stoffen gefährlich werden. Im schlimmsten Fall droht ein anaphylaktischer Schock. Dabei handelt es sich um die Extremform einer allergischen Reaktion, die meist mehrere Organsysteme gleichzeitig betrifft. Der anaphylaktische Schock entwickelt sich über Stunden hinweg oder tritt innerhalb weniger Minuten auf. Die häufigsten Symptome sind Atemnot bis hin zum Atemstillstand, Übelkeit, Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit und Herz-Kreislauf-Stillstand. „Das ist ein echter Notfall, in dem sofort gehandelt werden muss“, betont Prof. Dr. Ludger Klimek, Leiter des Allergiezentrums in Wiesbaden. „Auf den Notarzt zu warten, kann bereits zu lange dauern. Vielmehr sollte jeder Gefährdete ständig ein Notfallset zur Selbstmedikation bei sich tragen.“

Das Notfallset

Ein Notfallset besteht aus einem Kortisonpräparat, einem Antihistaminikum und einem Adrenalin-Autoinjektor. Mit diesem verabreicht man im Ernstfall das Hormon Adrenalin. Es regt Herzschlag und Blutdruck an, normalisiert die Atmung und wirkt abschwellend. Sicherheitshalber sollte man nach dem Einsatz des Notfallsets den Notruf verständigen, damit der Patient weitere medizinische Versorgung erhält.

Gefährdete Allergiker erhalten das Rezept für ein Notfallset von ihrem Arzt. „Entscheidend für die Gesundheit der Patienten ist, dass sie ihr Notfallset mit dem Autoinjektor stets bei sich tragen und ihn im Zweifel benutzen – Nichtstun kann dagegen fatale Folgen haben“, betont Dr. Klimek. Der Mediziner rät Betroffenen, die sich unsicher fühlen, den Umgang mit dem Injektor vorher zu üben. Bei Kindern empfiehlt sich dies auch für Eltern und Lehrer. Ärzte halten dafür spezielle Trainingsgeräte ohne Nadel und Medikamente bereit.

Autor*innen

01.03.2013 | Katrin Stegherr