Auch Flüssigarznei in den Hausmüll

Medikamente richtig entsorgen

Verbraucher sollten abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamentenreste nicht über das Waschbecken oder die Toilette entsorgen. Denn das beeinträchtigt die Wasserqualität. Das gilt besonders für flüssige Arzneimittel wie Hustensäfte. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände macht darauf aufmerksam, dass Medikamente über den Hausmüll entsorgt werden können.

Arznei nicht über Toilette entsorgen

Fast jeder hat sie zu Hause: abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamente. Um diese nicht aus Versehen doch noch einzunehmen, empfiehlt es sich, seinen Arzneischrank regelmäßig aufzuräumen. Doch für viele Menschen stellt sich dann die Frage: Wohin mit der alten Arznei? 

In einer Umfrage gab kürzlich rund die Hälfte der Bundesbürger an, Flüssigarzneimittel über die Toilette oder die Spüle zu entsorgen. Davon ist abzuraten, denn die Arzneimittel gelangen auf diese Weise in den Wasserkreislauf. „Wir müssen hier Aufklärungsarbeit leisten und unsere Patienten darüber informieren, dass Medikamente über den Hausmüll entsorgt werden dürfen“, fordert Mathias Arnold, Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

Am besten in den Hausmüll

Das Entsorgen von Medikamenten über den Hausmüll ist nicht nur bei Flüssigarzneimitteln möglich. Fast alle Medikamente lassen sich auf diese Weise beseitigen. Die Kommunen verbrennen den Hausmüll in Müllverbrennungsanlagen, bevor sie mögliche Reste auf Deponien lagern. Durch das Verbrennen ist es ausgeschlossen, dass Medikamentenreste das Grundwasser belasten.

Eine Arzneimittelbelastung der Gewässer resultiert allerdings nicht nur aus einer falschen Entsorgung. „Andere Verschmutzungswege sind unvermeidbar, etwa wenn Arzneimittelreste im Körper nicht abgebaut und mit dem Urin ausgeschieden werden“, erklärt Arnold. Auch wenn Medikamente auf die Haut aufgebracht werden, könnten sie beim Duschen oder Baden zum Teil ins Abwasser gelangen.

Größere Mengen an Medikamenten übergibt man am besten einer Schadstoffsammelstelle. Wer unsicher über die korrekte Entsorgung eines Arzneimittels ist, kann sich in seiner Apotheke erkundigen. Einige Apotheker bieten auf freiwilliger Basis einen Entsorgungsservice an.

Autor*innen

05.08.2014 | Sandra Göbel/ABDA