Nagelkrankheiten

Veränderungen von Form, Farbe und Beschaffenheit der Finger- und Zehennägel bis hin zur Nagelablösung. Nagelkrankheiten sind nicht nur ein kosmetisches Problem sondern beinträchtigen auch das Wohlbefinden und den Alltag des Patienten. Neben speziellen Haut- und Nagelkrankheiten (z.B. Nagelpilz) kommen Allgemeinerkrankungen wie Blutarmut, Diabetes und Funktionsstörungen der Schilddrüse als Ursache infrage. Häufig setzt die Therapie bei diesen Grundkrankheiten an, da sich die Nagelveränderung selbst nicht gezielt behandeln lässt.

Veränderung der Nagelfarbe: Weisen die Nägel weiße Punkte und Streifen auf, sind sie häufig von Nagelpilzen besiedelt. Bei vollständig weiß verfärbten Fingernägeln liegt eine erbliche Mutation, Leberzirrhose oder ein Herzfehler vor. Fingernägel von Patienten mit Schuppenflechte wiederum können gelbe Flecken aufweisen, weshalb sie auch Ölflecknägel genannt werden. Verdickt sich der Nagel im Rahmen einer Pilzerkrankung nimmt er eine schmutzig-gelbe Färbung an. Befindet sich eine Blutansammlung oder ein Muttermal unter dem Nagel, erscheint der Nagel schwarz. Ein schwarzer Nagel kann aber auch auf schwarzen Hautkrebs hindeuten. Verfärben sich die Fingernägel blau, ist der Sauerstoffgehalt im Blut zu niedrig.

Veränderung der Nagelform: Im Alter oder bei Schuppenflechte und Durchblutungsstörungen ist die Nageloberfläche häufig längs geriffelt. Durchziehen Risse und Furchen die Nageloberfläche in waagerechter Richtung (Nagelfurchen, Beau-Reil-Furchen), wurden die Nägel zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Wachstum gehemmt, z.B. durch schwere Allgemeinerkrankungen, Infektionen oder eine Chemotherapie. Bei einer Onychomalazie erweichen die Nägel, bilden in der Mitte eine Kuhle (Löffelnägel, Koilonychie, Hohlnägel) und splittern häufig an den Rändern ab. Uhrglasnägel entstehen, wenn die Endglieder der Finger dauerhaft zu wenig Sauerstoff erhalten und sich das Bindegewebe verdickt (Trommelschlägelfinger). Dabei vergrößern und runden sich die Nägel und wölben sich nach außen. Die stark verdickten Krallennägel (Onychogryposis) treten ausschließlich an den großen Zehen auf. Sie sind entweder eine erbliche Fehlbildung oder entstehen durch Nerven- oder Durchblutungsschäden. Bei Patienten mit Schuppenflechte ist die Nageloberfläche oft mit winzigen Kratern durchsetzt, weshalb diese Nägel auch Tüpfelnägel heißen. Bei einer Nagelatrophie wachsen kleine, dünne Fingernägel von teilweise ungewöhnlicher Form.

Veränderung der Nagelbeschaffenheit: Häufiger Kontakt mit Wasser und Nagellackentferner greift die Nägel an und macht sie brüchig (Onychorrhexis). Aber auch Erkrankungen der Schilddrüse, Unterernährung, Eisenmangel und Hautkrankheiten können Auslöser solcher Nagelschäden sein. Bei einer Onychoschisis bricht die Nagelplatte quer in der Mitte durch. Betroffen sind Personen, die ihre Nägel stark strapazieren, indem sie häufig entfettende Putzmittel oder Nagellackentferner verwenden, viel Gitarre spielen oder sich unsachgemäß die Hände maniküren. Wer die Nägel schonen und pflegen will, trägt beim Putzen Handschuhe, cremt die Nägel regelmäßig ein und feilt sie anstatt sie zu schneiden.

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